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Die  Schönauer, und ihre Vorfahren

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Die Herren von Schönau
und ihre Vorfahren



Inhalt

1.) Geschichte(n) der Aachener Vögte
2.) Geschichte(n) der Schönauer
3.) Nachnamen
4.) Startkarte (Der erste Vogt)
5.) Index




 

Geschichte(n) der Aachener Vögte

Unter Heinrich IV wird die nach Goslar zweitälteste Reichsvogtei in Aachen eingerichtet. Vorher wurde diese Aufgabe durch (Pfalz)grafen wahrgenommen. Es ist ein Mittel, Königsgut und Königsrechte vor Entfremdung zu schützen, ertragreich zu verwalten und für politische Aufgaben einzusetzen. Außerdem ist der Vogt Stellvertreter des Königs im Hochgericht. Diese Entwicklung entspricht den wirtschaftlichen, verkehrsgeographischen und gesellschaftlichen Verhältnissen des 12. und 13. Jhd.  und der sich daraus ergebenden dezentralen Verwaltung. Eine strikte Trennung zwischen zentralen und lokalen „Behörden“ gibt es nicht.

Die Herkunft der Aachener Vögte ist strittig (siehe "Geschichte zur Abstammung der Vögte"). Die Aachener Vogtei ist mindestens ab 1128 ein erbliches Reichslehen und  verbleibt bis 1272 in der gleichen Familie, trotzdem blieb die Absetzbarkeit der Vögte erhalten. In zahlreichen Urkunden werden sie angesprochen oder treten als Zeugen auf. Der 1128 und 1129 beim König in Worms und Duisburg auftretende Reichsministeriale Theodericus de Aquis (Dietrich von Aachen) eröffnet diese Reihe erblicher Vögte, die seine direkten Nachkommen sind und im Reich und in Italien als Helfer staufischer Reichspolitik begegnen.

Sein Sohn Wilhelm I von Aachen ist bei seinem ersten urkundlichen Erscheinen 1162 bereits in Italien beim Kaiser in Pavia. Im nächsten Jahr begegnet er als Graf von Sienna und ist nach einem Aufenthalt in Deutschland 1169 beim König, 1175 wieder in Pavia und zwar diesmal als Kämmerer und Vogt von Aachen, 1178 in Turin, 1186 und 1188 in Pavia. Bei seinem letzten Vorkommen in Pavia als Gesandter des Kaisers vertritt er das Reich beim Verzicht der Stadt Cremona auf die Insel Fulcherii, das Gebiet zwischen Adda und Serio. Er besitzt umfangreiche Vollmachten vor allem bei der Verwaltung und der Rekuperationspolitik der lombardischen Reichsgüter. 1183 erläßt er dem Kloster Cornillon unrechtmäßige Leistungen von seinem Besitz in Micheroux bei Lüttich.

Wilhelm II amtiert als Vogt zwischen 1200 und 1225. Sein gleichnamiger Sohn (Wilhelm III) ist 1215 als Kämmerer bei Kaiser Friedrich II. Das Amt geht dann um 1227 auf seinen Bruder Heinrich, vom dem die Schönauer (siehe unten) abstammen, über.

Vogt Wilhelm III erscheint zwischen 1226 und 1244 mit seinen Brüdern Heinrich und Reimar regelmäßig in Urkunden. Ein dritter Bruder Arnold ist 1237 als Aachener Bürger belegt. Wilhelm III ist seit 1223 kontinuierlich bei Hofe genannt, 1223 am Hofe Kaiser Friedrich II in Capua und anderenorts in Italien, 1225 und 1227 am Hofe Heinrichs VII in Kaiserwerth, Sinzig und Oppenheim, 1231 in Worms. 1232 war Wilhelm beauftragt, das Bündnis zwischen Friedrich II. und Ludwig V. von Frankreich zu bezeugen. Zusammen mit dem Aachener Schultheißen Arnold von Gymnich nimmt er 1230 den aus Preußen zurückkehrenden Bischof von Modena gefangen.

Arnold I, der Stammvater der Familie von Gymnich, die in Gymnich selbst, als auch am Niederrhein und im Luxemburgischen begütert waren, gehörte zu den niederrheinischen Ministerialen. In Aachen selbst war er nur mit wenig Besitz ausgestattet. Zusammen mit Vogt Wilhelm III teilte er sich den „Eilendorfer Zehnten“, was auf ihren gemeinsamen Großvater Vogt Wilhelm I. zurückging.

1236 geht Wilhelm III in diplomatischer Mission an den englischen Hof, ein Zeichen seines Geschicks und des besonderen Vertrauens, das er beim Kaiser genoß. 1244 sucht er, sein Bruder Heinrich und Ritter Dietrich von Orsbach erfolgreich um die Bestätigung des Barbarossaprivilegs vom 8. Januar 1166 mit seiner Karlsfälschung nach. Er schließt Ende 1241 zusammen mit Aachen einen Beistandspakt mit dem Grafen von Jülich ab, der beide Parteien zu gegenseitigem Rat und gegenseitiger Hilfe zugunsten Kaiser Friedrich II und König Konrads IV. verpflichtet. Aufgrund dieses Vertrages standen in den nächsten Monaten Aachener Truppen dem Grafen von Jülich gegen Erzbischof Konrad von Köln zur Seite.

1228 befiehlt König Heinrich VII dem Aachener Dekan Sibodo von St. Marien – dem heutigen Domkapitel – und dem Vogt Wilhelm III zum Schutz von St. Adalbert von Aachen gegen den Grafen von Jülich vorzugehen. Auslöser waren Streitigkeiten um Güter in Baesweiler. Wilhelms Verhältnis zu Jülich ist aber bereits 1234 als Ritter von Jülich und Mitglied des gräflichen Rates eng, was ihn freilich nicht hindert, einen Vergleich um die Konzener Vogtei zwischen Jülich und Limburg 1238 für Walram von Limburg zu bezeugen.

Er verteidigt mit seinen Söhnen 1248 Aachen gegen Wilhelm von Holland, der die Stadt seit Ende April belagert hatte, um seinen Krönungseinzug zu halten und leitet auch im Oktober 1248 die Kapitulationsverhandlungen Aachens. Er hat die Stadtverteidigung vermutlich mit seiner Absetzung gebüßt. 

Der seit 1249 nachweisbare neue Vogt Wilhelm IV begegnet öfter bei Wilhelm von Holland und Richard von Cornwallis. In einer Reihe von Urkunden amtiert er bis 1272. Graf Wilhelm IV. von Jülich ist seit 1270 im Besitz der Aachener Vogtei nachweisbar. Jülich wird in den unruhigen Zeiten des Interregnums vor 1270 in den Besitz der Aachener Vogtei gelangt sein. Dieser Anlaß könnte die Einnahme Aachens durch Wilhelm von Holland 1248 gewesen sein. Wilhelm IV. gewinnt unter Richard von Cornwall als Berater des Königs offensichtlich an Gewicht, ist dann aber während Richards Abwesenheit aus Deutschland seit 1269 außerhalb Aachens nicht mehr nachweisbar. 

Johann I von Schönforst hatte um 1380 nochmals die Vogtei und auch die Meierei von Aachen inne gehabt. Zu diesem Zeitpunkt löst der Graf von Jülich für 3000 sogenannte kleine Gulden das Lehen von ihm aus und vergibt es gegen Zahlung an Carsilius von Palant, dem Schwager von Johann I. Als letzter aus der Familie scheint Reinhard II, der Bruder von Johann I, die Vogtei als Lehen gehabt zu haben. Er verliert es 1396 zusammen mit seiner Stammburg Schönforst, nachdem er in kriegerische Auseinandersetzungen mit einem Mitglied der jülichen Grafenfamilie geraten war. Dieses „Geschacher“ zeigt aber auch deutlich, daß die ursprüngliche Bedeutung des Amtes längst nicht mehr bestand. 

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Geschichte(n) der  Schönauer

 

A.)

Der erste um 1240 n. Chr. urkundlich erwähnte "Stammvater" der von Schönau ist Henri d´Aix, genannt "Sconawa", was nicht anderes heißt als Heinrich von Aachen, genannt "Schönauer". Heinrich von Aachen war Schatzkämmerer von Aachen, sein Bruder Wilhelm Vogt von Aachen. Sie sollen aus dem Geschlecht derer von Limburg-Haesdal entstammen, die wiederum aus einem Reichsministerialengeschlecht vom Hofe Karls der Großen stammen sollen.

Das Brüderpaar erscheint 1244 am Hofe Kaiser Friedrichs II  des Staufers in Pisa als Abgesandte der Aachener Bürgerschaft. Sie erreichen, daß eine Urkunde mit wichtigen Privilegien aus der Zeit Karls des Großen bestätigt wird. (Das Original liegt heute im Stadtarchiv Aachen.) Als Lohn (?) bekommt Heinrich das Gebiet Schönaue im Norden Aachens hinter dem Laurensberg als Besitz. Bisher war es lediglich seiner Familie als Lehen gegeben. 1245 wurde er auch zum Ritter geschlagen. Er betrieb dort Pferdezucht, bekam das Münz- und Braurecht und nannte sich bald Herr von Schönau.

 

Durch die Heirat Raso II mit einer Schwester Gerards du Jardin aus dem Haus Bongart entsteht ein Siegel, das den Beinamen "Maschereil" - "der Maskierte" - erklärt. Das Siegel ist halbiert und zeigt rechts zwei übereinander stehende, mit dem Kinn sich berührende bärtige Masken. Darunter steht in besonderem kleinen Schilde der Sparren der Bongart. Links stehen die Hazedalischen neun Kugeln, von denen aber wegen der Halbierung nur fünf sichtbar sind. Die Schönauer ließen den Spitznamen später fallen. Bei den Herren von Winandsrade, welche von Arnold von Bretonbour, dem dritten Sohn von Heinrich von Aachen abstammen, war er noch bis ins 16. Jahrhundert gebräuchlich.

1302 erteilt der Kaiser das Recht zur Ausübung aller Gerechtsamen dem Ritter Gerardo von Schönau. Dieses Dokument wurde wegen seiner Wichtigkeit im Aachener Rathaus hinterlegt und fiel 1656 dem großen Aachener Stadtbrand zum Opfer. Durch eine beglaubigte Abschrift ist der Inhalt der Urkunde erhalten geblieben.


Der mächtigste und erfolgreichste Schönauer ist Reinhard I, Urenkel von Heinrich von Aachen. Zuerst Kanoniker in St. Servatius in Maastricht nimmt er trotzdem an Feldzügen teil. 1344 ist er bereits Marschall des Bischofs von Lüttich. Er arbeitet aber bald überwiegend als Diplomat für Lütticher Bischöfe, für den Erzbischof von Köln, für König Johann von Böhmen und für dessen Sohn Kaiser Karl IV sowie dessen Halbbruder Wenzel, Herzog von Brabant, Limburg und Luxemburg. Sein kaufmännisches Geschick erlaubt ihm - eigentlich als sechster Sohn nicht begütert - als "reichster Finanzier des Niederrheins" Gläubiger vieler bedeutender Männer des Reiches zu werden. So war der Erzbischof von Köln bei ihm völlig verschuldet. Er nimmt statt geschuldeten Geldes Wolle und Tuche vom König von England und legt mit dem Verkaufsgewinn den Grundstock für seinen Reichtum. Reinhard erwirbt Besitzungen, Pfandschaften, Lehen von Köln über Aachen, Maastricht, Lüttich bis nach Brüssel, Burgen und Herrschaften von Kaster an der Erft bis in das Herz Brabants, Zollstätten von Düsseldorf bis Maastricht. Heute würde man von einem verschachtelten Konzern sprechen.

Nachdem der Besitz auf ihn übergeht,  nennt er sich als erster des Geschlechtes auch ausdrücklich Herr von Schönforst, das zweite wichtige "Standbein" der Herrschaft Schönau, das in anderer Linie vererbt wurde. Schönforst lag im heutige Stadtteil Aachen-Forst und war eine Burg. Zu diesem Besitz gehörte auch der Malzweiher und die Malzmühle.

Sein Stern sinkt 1371, als er den Herzog von Brabant in Baesweiler zum Angriff auf den Herzog von Jülich drängt. Die Schlacht geht verloren. Er wird verantwortlich gemacht, Ehre und Ansehen leiden stark. 1375 verläßt der Johanniterritter seine Heimat und reist nach Rhodos, dem damaligen Stammsitz des Johanniter-, späteren Malteserordens nach seiner Vertreibung aus Jerusalem. Dort stirbt er.

Reinhard II, Sohn Reinhard I, rundet das Reichslehen Schönforst und die Vogtei Kornelimünster durch den Kauf Stolbergs ab. Später hat er auch Wilhelmstein bei Bardenberg und die Vogtei in Aachen als Lehen vom Herzog von Jülich inne. Allerdings sind seine charakterlichen Fähigkeiten zweifelhaft. Von seiner Burg Stolberg wird schon bald der Landfrieden gebrochen, ohne daß er dies verhindert. Er hilft auch beim Mord an dem limburgischen Statthalter Johann von Gronsfeld durch den Ritter Eustach von Bongard 1386 in Aachen mit. 1396 verliert Reinhard Schönforst an den Herzog von Jülich, 1398 muß er Sichem, seine Hauptherrschaft im Brabantischen verkaufen oder verpfänden. Er stirbt 1419 ohne Söhne.
 

B.)

Agnes (Nesa) von Palant veräußert am 28. Februar 1403 den von ihrer Verwandten Johanna, Frau zu Hackenbroich, geerbten Fronhof zu Bardenberg, Gut Steinhaus, an Heinrich von Droeten, Drosten des Landes Jülich. Gut Steinhaus ist Kernstück eines Besitzes, das 867 n. Chr. zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird. Es gilt als Keimzelle der Siedlung Bardenberg, heutiger Stadtteil von Würselen.

Der Vertrag lautet: ... mit lande mit benden, mit hovereyden ind garden, mit koilkulen (Kohle- oder Kalkgruben?),
weyden ....

Der Titel "von Schönau" geht durch die Vererbung des Besitzes in weiblicher Linie an Elisabeth 1359 schon bald verloren. Der Besitz selber wird zuerst in der Linie "von Rhode"  und dann in der Linie "von Millendonk" weitervererbt. Der letzte Besitzer aus dieser Linie ist Maximilian in Schönau 1695. 

 

C.)
Durch Heirat einer von Millendonk-Schönau mit einem Freiherrn von Blanche kommt Schönau an diese. 1717 war Isaak Lambert von Blanche Herr zu Schönau. 1732 wird das Schloß durch seine Sohn, Freiherr von Blanche von Radelo, Herr zu Schönau, Hüls und Warden auf den Grundmauern aus dem 16. Jahrhundert völlig neu errichtet. Sein Nachfolger, Johann Gottfried des Heiligen Römischen Reichs unmittelbarer Freiherr von Blanche, Schönau, Fronenbroch, Hörstgen etc., Dynast in Hüls etc. heiratet eine Freiin von Broich. 1784 ist der Besitzer Freiherr Carl von Broich, 1848 Freiherr Arnold Carl Maria von Broich und bis 1906 Carl Arnold Maria Freiherr von Broich. Heute gehört Schloß Schönau der Stadt Aachen und beherbergt ein Restaurant.

D.)
Die Herrschaft und der Name  "von Schönforst" geht durch den Verlust an den Herzog von Jülich 1396 ebenfalls verloren. Der Herzog verpfändet die Burg in der Folge an viele Herren. Sie ist auch lange Sitz des vom Jülicher Grafen eingesetzten Vogtes für die Unterherrschaft "Amt Schönforst". 1609 wird das Herzogtum kurfürstlich-pfälzer Besitz. 1650 wird Schönforst vom Pfalzgrafen Wolfgang-Wilhelm an die Abtei Kornelimünster verpfändet. Zu dieser Zeit soll die Burg schon nicht mehr bewohnbar gewesen sein. Sie zerfällt zur Ruine, obwohl bis 1798 Vögte eingesetzt waren. Über französische Besatzung in preußischen Besitz gekommen, gehörte sie ab 1906 der Stadt Aachen. Bereits 1850 werden Steine der Burg zu einem Fabrikbau benutzt. Die letzten Reste falle um 1900. Übrig sind heute außer einem Straßennamen auch noch Münzen, die die Schönforster im 13. Jahrhundert mit ihrem Namen geprägt haben. Um 1900 lautete die Straßenbezeichnung bei der ehemaligen Malzmühle "Johanniterstraße", ein Beleg für die wichtige Bedeutung der Zugehörigkeit der Schönforster zu diesem Orden.

E.)
Monschau
 

Als Sitz eines karolingischen Königshofes bildete Konzen seit der fränkischen Zeit über Jahrhunderte den kirchlichen und verwaltungsmäßigen Mittelpunkt des Landes rundum. Weiter ruraufwärts entstand schließlich die Burg Reichenstein, vermutlich eine Gründung aus dem 11. Jh. Als Reichenstein in den Jahren zwischen 1131 und 1137 durch Herzog Walram Paganus von Limburg in ein Kloster umgewandelt wurde, hatte das Limburger Herzogshaus auf dem besser zu verteidigenden Monschauer Schloßberg bereits mit dem Bau einer Burg begonnen oder nahm das Vorhaben nur wenig später in Angriff.  Die Burg erscheint in den Quellen 1217 zum ersten Male als castrum in Munioe. Der zweite Sohn Herzog Walrams begründete als Walram I., Herr von Monschau und Poilvache, 1226 eine selbständige Herrschaft, die aber bereits 1266 mit dem Tod des kinderlosen Walram II. endete. Die mit dem Limburger Herzogshaus versippten Herren von Valkenburg traten das Monschauer Erbe an. Nach Aussterben der Herren von Monschau-Valkenburg im Mannesstamm 1353 erwarben verschiedene Dynasten Rechte an der Herrschaft, wobei schließlich der Herzog von Jülich und der Herr von Schönforst erfolgreich waren. Reinhard I. von Schönforst sicherte 1361 vertraglich mit Jülich seine Herrschaft, doch nach dem Tod seines Sohnes Johannes, Burggraf zu Monschau erwarb Jülich 1435 endgültig das Land und fügte es als Amt in das Herzogtum ein. Im Streit des Herzogs mit Kaiser Karl V. wurden im Geldrischen Krieg Stadt und Burg von kaiserlichen Truppen erobert, wobei die Stadt schwere Zerstörungen, die Burg Schäden, vor allem an den aus Holz errichteten Bauteilen, davontrug. Mit dem Aussterben des jülich-klevischen Hauses fiel Monschau als Jülicher Amt 1609 an Brandenburg und Pfalz-Neuerburg, die als "possedierende Fürsten" das Land gemeinsam verwalteten. Faktisch setzte sich Pfalz-Neuburg im Herzogtum Jülich durch, was endgültig 1666 bestätigt wurde. Bis zum Ende des Alten Reiches verblieb Monschau nun im kurpfälzischen Staat und wurde nach dessen Vereinigung mit Bayern schließlich von München aus regiert. Im Jahre 1794 von französischen Revolutionstruppen besetzt, wurde Monschau 1801 im Frieden von Lunéville an Frankreich abgetreten. Die Stadt wurde Hauptort des nach ihr benannten Kantons im Département Roer. 1815 kam das Gebiet zu Preußen.

Der Name

Die Namensform Monschau wurde erst 1918 amtlich eingeführt. I Älteste Zeugnisse sind aus originalen Urkunden der Jutta von Monschau, die aus dem Tecklenburger Grafenhaus stammte, 1242 van Moenzoe, 1248 des Monsyoye, 1252 in Munzoie, de Munzjoye, 1258 de Monzioie, 1261 de Munzioye. Insgesamt aber dominieren die Schreibungen i/j/y, die aus der altfranzösischen Schreibtradition des Namens resultieren: 1217 in Munioie, 1225 de Munioy, 1226 Monjoye, 1248 de Monioie, 1258 de Monyoie, 1264 de Monioye (alle Schreibungen nur aus Originalurkunden).

Die Zeitgenossen im 12. und 13. Jh., sofern sie Französisch verstanden, werden im Namen einen "Freudenberg" oder den Schlachtruf französischer Heere erkannt haben. Eine Übertragung nach dem Vorbild des Mons Gaudii vor Jerusalem und vor anderen wichtigen Pilgerstätten des Mittelalters auf eine Burg, die eine Tagesreise vom Wallfahrtsort Aachen entfernt lag, ist erwogen worden. Dabei bleibt aber außer acht, daß die Burg fern von der Pilgerstraße über das Hohe Venn errichtet wurde. In den letzten Jahren der französischen Herrschaft setzte sich die Schreibform Montjoie durch, die bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Gültigkeit behielt.

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