Peter Dobbelstein |
Geburt. Beruf. Ackerer Tod. |
Wolter Dobbelstein |
Die Dobbelsteins
Der Ursprung des Namens und die Herkunft der Dobbelsteins liegen im Dunkeln. Der älteste Nachweis, den ich gefunden habe, erwähnt 1440 einen Godard von Dobbelstein aus Binsfeld bei Düren. Ob der Name von hier seinen Ausgang genommen hat, war bisher aber nicht festzustellen. Als Dobbelstein von Doenrade - ein heute niederländischer Ort zwischen Sittard und Heerlen - werden sie geschichtlich faßbar. 1462 werden sie mit einem kleinen Gut in Latum belehnt. Ein Arnold Dobbelstein von Doenrade ist von 1509 bis 1512 Statthalter des Herzogtums Limburg
Im 17., 18. und 19. Jahrhundert ist der Name in der heutigen Niederlande um Maastricht, in Aachen und in der Eifel weit verbreitet. Ob der Name von diesem Geschlecht stammt oder eine Herkunft bezeichnet, ist nicht bekannt. Wolter Dobbelstein hat mit seiner Frau - bis er nach Würselen kam - anscheinend ein unstetes Leben geführt. Seine Tochter Agatha ist in Hoensbroch, ein Sohn, Peter, in Meersen geboren. Beide Orte liegen in der heutigen Niederlande. In der Sterbeurkunde Wolter Dobbelsteins gibt sein Sohn Peter an, daß er den Namen seiner Großmutter, der Frau von Peter Dobbelstein, nicht kennt. Dies ist ein weiterer Beleg, daß es in der Familie keine große Bindung gegeben haben kann. Vielleicht war die wirtschaftliche Situation schuld. Als Tagelöhner mußte Wolter Dobbelstein vermutlich dahin, wo er seine Familie ernähren konnte. In seiner Sterbeurkunde wird sein Vater und sein Sohn beruflich als "Ackerer" bezeichnet. Sie scheinen seßhafter gewesen zu sein. Sohn Peter konnte - mindestens - seinen Namen schreiben (wie die Sterbeurkunde zeigt), was damals (um 1850) noch nicht selbstverständlich war.
Wie weitere Nachforschungen gezeigt haben, scheint die "Hollandgängerei" nicht selten gewesen zu sein. Wanderarbeit in die Niederlande ist z. B. aus der Region Osnabrück schon für die Mitte des 17. Jhd. bis 1850 dokumentiert. Das "Goldene Zeitalter" der Niederlande, eine Epoche blühenden Handels und kultureller Entfaltung, zog Arbeitswanderer aus dem gesamten nordwestdeutschen Raum an. Auf der Suche nach einem Erwerb machten sich Heuerleute und nichterbende Bauernkinder auf den oft tagelangen Marsch in die Küstenregionen. Andere gingen als Grasmäher und Torfstecher in die nördlichen Provinzen. Ihr Aufenthalt war zeitlich begrenzt und sie kehrten vielfach zurück. Wie bei den landwirtschaftlichen Gehilfen bestand oft ein gutes Einvernehmen mit den holländischen Arbeitgebern, und viele der Arbeitsmöglichkeiten wurden von den Hollandgängern im Verwandten- und Bekanntenkreis weitergegeben. Harte und entbehrungsreiche Arbeit, Krankheit und früher Tod und der geringer werdende Gewinn ab Mitte des 18. Jhd. verstärkte deswegen die grundsätzliche Frage nach den Vor- und Nachteilen der Hollandgängerei.